Reise durch den Yukon und Alaska

10 Jahre danach, und wiederum im Truck Camper, durch den Yukon (Canada) und Alaska (USA). Und wir werden nicht enttäuscht. Die wunderschöne, wenig besiedelte Natur, die hautnahen Tierlerlebnisse und die Begegnungen mit Leuten bleiben auch dieses Mal unvergesslich. Und natürlich sind die abendlichen Campfires das Tageshighlight. Den Abschluss unserer Reise bildet eine Schifffahrt entlang der Inside Passage von Whittier (Alaska) nach Vancouver (Canada). Dieses Mal werden wir vom Wetter nicht mehr ganz so verwöhnt. Aber wir geniessen es trotzdem. Alaska bleibt ein Sehnsuchtsort. Und toll ist es, dass auch auf dieser Tour Conny und Richi unsere Reisepartner sind.

Von Whitehorse (Yukon, Canada) zum Denali National Park (Alaska, USA)


Ab Beginn fühlen wir uns wieder wohl in unserem Truck Camper. Und bereits am zweiten Tag testen wir den 4x4: eine abenteuerliche Fahrt über 25 Kilometer ungeteerte Strasse mit tiefen Löchern und Rinnen zum wunderschönen Ethel Lake Campground. Hier lernen wir den pensionierten Goldschürfer Niels kennen und erfahren viel über das 'Gold mining' im Yukon. Beinahe 50 Jahre hat er seine eigene Mine (Claim) betrieben. Und auf dem Rückweg zur Hauptstrasse begrüsst uns am anderen Tag mitten auf der Strasse eine Moose-Dame. Den Tombstone Territorial Park am Eingang des Dempster Highways müssen wir leider teilweise bei Regen erwandern. Aber die Natur ist trotzdem eindrücklich.

Dawson City präsentiert sich uns noch genau so ursprünglich wie vor 10 Jahren. Und auf dem Top of the World Highway von Dawson über die Amerikanische Grenze nach Tok sind die Herbstfarben dieses Mal noch nicht sichtbar. Dafür sehen wir vor lauter Nebel teilweise gar nichts. Bei der Übernachtung in Chicken lernen wir Rich kennen. Rich wird uns später auf unserer Reise in Homer zu einem unvergesslichen Tag verhelfen. Und gleichentags treffen wir auch noch auf Liz aus Anchorage. Auch Liz gibt uns viele Tipps und wir hoffen, sie im Frühling 2026 auf ihrer Europatour bei uns in der Schweiz zu sehen. 

Der Richardson Highway ab Delta Junction südwärts hat uns sehr gut gefallen. Er bietet fantastische Ausblicke auf Berge und Gletscher. Und man fährt parallel zur rund 1'290 Kilometer langen Trans-Alaska Öl Pipeline.

Übrigens, ein so dreckiges Auto aufgrund des vielen Regens und den vielen ungeteerten Strassen hatten wir noch nie. Zum Glück gibts Hochdruckreiniger!

Denali National Park


Der Denali National Park ist für uns wieder 'ein Muss' auf der Reiseliste, auch wenn ein grosser Teil der Park-Strasse aufgrund eines Erdrutsches gesperrt ist. Und es regnet erneut, aber raus wollen wir. Wir erwandern den Mt. Healy, sehen zwar nichts aufgrund des Nebels, aber werden auf dem Rückweg mit einer Schwarzbärensichtung belohnt. Was für ein Augenblick! Dann treffen Conny und Richi bei uns ein und pünktlich auf die Bustour durch den Park zeigt sich die Sonne und wir können den Mt. Denali, den höchsten Berg Nordamerikas, wiederum in voller Pracht bewundern. Diesen Tag erküren wir zum Caribou-Tag. So viele Caribous haben wir noch nie gesehen. Aber leider machen sich die Bären etwas rar bzw. diese sind erst hinter der Strassensperrung so richtig zu sehen. Aber auch dieses Mal bleiben Landschaft und Tierwelt unvergessen.

Vom Denali National Park nach Valdez


Der über weite Teile ungeteerte Denali Highway entpuppt sich als recht bequem zum Fahren. Die Schlaglöcher halten sich in Grenzen. Unseren 30. Hochzeitstag feiern wir irgendwo unterwegs auf einem tollen Platz und mit einem sehr geselligen Abend, natürlich mit Feuer. Valdez war zuerst nicht auf unserem Reiseplan. Aber diverse Empfehlungen von Leuten unterwegs und positive Wetteraussichten haben uns zu dieser Planänderung bewogen. Und wir wurden nicht enttäuscht. Die Bootsausfahrt mit der Lu-Lu Belle und Captain Fred zum Columbia Glacier im Prince William Sound wurde zu einem riesen Highlight. Auf der Fahrt zum Gletscher haben wir einer Buckelwal-Mama mit ihrem rund 1-jährigen Kalb beim Spielen zugesehen. Und das beinahe eine Stunde. Weitere Wildtiere folgten und zum Abschluss fuhren wir mit dem Boot durch die Eisschollen des Columbia Gletscher. Dieser Gletscher ist 48 Kilometer lang und bis zu 10 Kilometer breit. Die Eiswand über dem Meer beträgt bis zu 80 Meter.

Nicht vergessen werden darf der Besuch der Salmon Gulch Hatchery. Hier wird den Lachsen der Laich entnommen und nach Aufzucht ausgewildert. Die Lachse ziehen ins Meer hinaus und kehren zum Laichen wieder in die Hatchery zurück. Ein Kreislauf, aber irgendwie bizarr, wenn man den Lachsen zusieht, wie sie sich die Treppe hinauf drängen direkt zum Ort, wo sie wieder verwertet werden. Und vor der Fischzucht warten bei Ebbe die Seelöwen, die Möwen und die Bären (letztere haben wir leider verpasst) und geniessen ein Festmahl, ohne sich richtig anstrengen zu müssen.

Von Valdez nach Homer


Dieses Mal bei schönstem Wetter fahren wir den Richardson Highway zurück und biegen in Glennallen auf den Glenn Highway Richtung Anchorage ein. Ein breites Tal führt zwischen den Talkeetna und den Chugach Mountains und wir geniessen die top Landschaft. Zwei tolle Wanderungen im Chugach State Park und eine Moose-Sichtung mitten in Anchorage runden die Tage ab.

Da es uns das letzte Mal so gut gefallen hat, verbringen wir mehrere Tage auf der Kenai Halbinsel. Und es lohnt sich. Wir werden verwöhnt mit weiteren Moose sowie unzähligen Weisskopfseeadlern. Einen Seeotter beobachten wir im Hafen von Homer beim Fressen am Abend und bei der Fellpflege am Morgen... Ein Highlight ist die Wanderung im Kachemak Bay State Park zum Grewingk Gletscher. Auf dem Rückweg setzt uns das Taxi Boot bei Rich und Sonja in der Halibut Cove ab. Nach einem gemeinsamen Nachtessen und um viele Informationen reicher fährt uns Rich in seinem Fischkutter nach Homer zurück. Auf diesem Rückweg begegnen wir noch zwei Orcas. Wie könnte ein Tag schöner enden?

Von Homer nach Anchorage


Ein durch Blitzschlag verursachter Brand  (Swan Lake Fire) hat im 2019 auf der Kenai Halbinsel beinahe 69'000 Hektaren Land zerstört. Das sind unglaubliche Dimensionen und es stimmt einem traurig, wenn man durch das Gebiet durchfährt. Die von Rich empfohlene Wanderung führt dann wieder durch grüne Wälder und eine schöne Hochebene in Herbstfarben. Die vielen verschiedenen Gletscher im Portage Valley sehen wir leider nur mit Wolken und Nebel. Aber dafür können wir dieses Mal die Lachse beim Laichen an ihrer Endstation beobachten und nicht nur bei der Wanderung. Zum Schluss fahren wir in Anchorage ein, dessen Downtown uns sehr sympathisch ist. Bei unserer letzter Wanderung im Kincaid Park Anchorage laufen uns die Moose beinahe über die Füsse. Wir nehmen die Warnungen natürlich ernst und halten genügend Abstand zu diesen faszinierenden Tieren.

Campfire Highlights


Und weil es so schön war, hier noch ein paar weitere Highlights des Camper-Lebens.

Mit dem Schiff von Whittier nach Vancouver


Zuerst fahren wir mit der Alaska Railroad von Anchorage nach Whittier. Die Route führt dem Turnagain Arm entlang sowie durch den einspurigen Tunnel, der Whittier mit dem Festland verbindet. Beeindruckend gross liegt dann die 'Caribbean Princess' im Hafen von Whittier. Die Stationen der Reise sind Hubbard Glacier, Glacier Bay, Skagway, Juneau, Ketchikan und schlussendlich Vancouver. Vor allem auf Alaska's Hauptstadt Juneau und Ketchikan haben wir uns gefreut, da diese Orte nur per Boot oder Flugzeug erreichbar sind. Leider (aber zum Glück) spielte das Wetter nur auf dem Kajak-Ausflug in Skagway/Haines so richtig mit. Hier haben wir an gleicher Stelle wie vor 10 Jahren wieder einen Grizzly gesehen und dieses Erlebnis so richtig genossen. Aber wir können auch von verschiedenen Wal-Sichtungen berichten, wobei vor allem die unerwartete Begegnung mit einem jagenden Buckelwal mitten im Hafen von Ketchikan ein Highlight war. Die Einfahrt in Vancouver war dann ein cooles Ende einer schönen Reise.