New England on four wheels

Von Danbury nach New York (20.10. - 01.11.2019)


 Und manchmal kommt es anders als man denkt. Die letzten zwei Wochen verliefen nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben. Martin's Rücken zwickt wieder einmal gehörig. Und so verbrachten wir die Tage in Stamford mit täglichen Besuchen beim Chiropraktiker, nur kurzen Spaziergängen und insgesamt wenig Bewegung. So schmilzt sie dann dahin, unsere über Wochen aufgebaute Muskulatur… Gegenüber unserem Auslandjahr von 1997/98 ist die Stadt ziemlich gewachsen und vieles hat sich verändert. Toll waren die Treffen mit Evelyn und Osvaldo. Evelyn hat mit Christa in Stamford im gleichen Büro gearbeitet und ist inzwischen zu einer waschechten Amerikanerin geworden. New York City erlebten wir ebenfalls im "slow-mode". Die U-Bahn hat uns aber ermöglicht, dass wir einige, für uns neue Örtchen besuchen konnten. Die High Line, eine rund zweieinhalb Kilometer lange, neu gebaute Parkanlage auf einer ehemaligen Hochbahnstrecke, war ein Highlight für uns. Ebenso der nach 9/11 neu errichtete One World Tower mit seiner grandiosen 360-Grad-Aussicht. Jetzt stehen wir kurz vor dem Abflug aus Boston. Alles ist verpackt und versiegelt. Technisch gesehen sind wir bereit für die Rückreise. Alle unsere Erlebnisse haben wir aber noch lange nicht verstaut. Dafür brauchen wir noch etwas mehr Zeit!

 

Von Portland nach Danbury (13.10. - 19.10.2019)


 

Hai-Alarm auf Cape Cod!! Es hat uns nochmals zurückgezogen auf die Halbinsel Cape Cod. Eine knappe Woche lang sind wir von Strand zu Strand, von Leuchtturm zu Leuchtturm und von Fischerdorf zu Fischerdorf gezogen. Und dies bei teilweise ziemlich rauer See und wenig Touristen. Für zwei Nächte haben wir nochmals unser Hilli ausgepackt, die Lagerfeuerromantik genossen und mit Grillengezirpe und Koyotengeheul geschlafen. Auch die Velos durften nochmals an die frische Luft. Zudem ist der Sammlertrieb bei Christa wieder voll ausgebrochen. Und da die Muscheln jetzt nicht mehr mit dem Velo transportiert werden müssen, sind viele schöne Exemplare schnell eingepackt. Dieses Mal darf auch noch eine angeschwemmte Krabben-Fang-Boje mit nach Hause. Ein besonderes Highlight waren die Seehunde, die wir bei Ebbe auf den Sandbänken von ganz nah beobachten konnten. Und dann war da noch das ultimative Highlight: Wir sahen tatsächlich mehrere Weisse Haie bzw. deren Rückenflossen! Diese patrouillierten entlang der Küste, auf der Suche nach einem Seehund-Happen. Unsere Reise neigt sich nun definitiv dem Ende zu. Ein letzter Blogeintrag folgt in rund zwei Wochen mit dem Kommentar zu Stamford und New York City. Bis bald!

 

Von Millinocket nach Portland (04.10. - 12.10.2019)


 Das Wichtigste zuerst: Keine Moose weit und breit! Leicht enttäuscht haben wir deshalb den Baxter State Park verlassen und sind an die Ostküste in den Acadia National Park gefahren. Von unserem letzten Besuch vor 20 Jahren hatten wir noch die schöne Küsten- und Felsenlandschaft in Erinnerung. Diese war natürlich noch da. Überrascht wurden wir aber von den vielen Touristen, die sich um diese Jahreszeit hier tummeln. Positiv ist, dass diese schnell weniger werden, je weiter man sich von den Parkplätzen entfernt und wandern geht. Nun sind wir südwärts entlang der zerklüfteten Küste von Maine unterwegs und klappern die unzähligen Fischerdörfer ab. Die Lobster-Industrie ist hier allgegenwärtig. Hier gibt es Hummer zum Morgen-, Mittag- und Abendessen. Selbst Lobster-Desserts gibt es in allen Varianten. Aktuell sind wir in Portland. Die Gegensätze von Moderne, umgebauten alten Lagerhäusern sowie Fischerei gefallen uns hier gut. In den nächsten Tagen werden wir uns Richtung unserer "alten Heimat", Stamford (Connecticut) bewegen und dann noch runter nach New York City fahren. Wie im letzten Blog geschrieben, reisen wir jetzt anonymer und kommen nicht mehr so schnell in Kontakt mit Einheimischen. Für dieses Problem haben wir aber eine einfache Lösung gefunden: Wollen wir Kontakt und Gespräche mit anderen Leuten, ziehen wir wieder unsere Trainerjacken mit der Beschriftung 'TransAm by Bicycle 2019' über. Und schwupp, werden wir wieder angesprochen. Wollen wir eher für uns sein und nicht schon wieder die ganze Story erzählen, dann lassen wir die Jacken in der Tasche...

 

 

Von Boston nach Millinocket (27.09. - 03.10.2019)


Unsere Reise hat uns in den letzten Tagen von Boston über die White Mountains (New Hampshire) in den Baxter State Park (Maine) geführt. Unser Mietfahrzeug, ein Dodge Caravan Minivan, gefällt uns. Die Velos und unser Gepäck haben wunderbar Platz. Wir waren noch vier Mal auf einem Campground und haben da in unserem Auto übernachtet. Ging sehr gut, aber es wird nun langsam doch etwas sehr frisch in der Nacht. Deshalb schlafen wir jetzt wieder in geheizten Räumen 😉. Im Moment sind wir vor allem am Wandern und entwöhnen unsere Beine und Muskeln vom Velofahren. Die Herbstfarben erscheinen uns dieses Jahr nicht so intensiv. Angeblich ist der trockene Sommer hierfür verantwortlich. Insgesamt ist das Reisen schon ganz anderes als zuvor mit den Velos. Wir sind wieder ganz normale, anonyme Touris. Und wir spüren, dass wir die Umgebung und die Natur weniger intensiv erleben als zuvor mit dem Wind um die Ohren. Es kommt schon ein wenig Wehmut auf...